MBA
Die Mechanisch-Biologische Abfallbehandlungsanlage (kurz MBA) im Entsorgungs- und Ressourcenzentrum Pohlsche Heide setzt sich mit den Abfällen auseinander, die nicht bereits im Vorfeld in Haushaltungen und Gewerbebetrieben getrennt wurden. Was zuhause in die Restmülltonne hineingeworfen wird, kommt in der MBA an. Gleiches gilt für Abfälle aus Gewerbebetrieben.
In der MBA werden diese Gemische durch mechanische Bearbeitungsschritte wie Zerkleinern, Sieben, Sichten und Sortieren voneinander getrennt. Eisenmetalle und Nichteisenmetalle werden ebenso abgetrennt wie zum Beispiel organische Reste. Geeignete Materialien werden zu einer hochwertigen so genannten Ersatzbrennstofffraktion (kurz EBS) zusammengefasst. Dieser EBS wird im KAVG-Heizkraftwerk Minden zu Wärmeenergie umgewandelt und ersetzt direkt fossile Brennstoffe wie Öl, Gas oder Kohle.
Die aussortierten Eisen- und Nichteisenmetalle werden an Metallhütten abgegeben, wo sie dann wieder durch Einschmelzen ein neues Leben bekommen.
Die organischen Reste werden direkt an der MBA in einer Vergärungsanlage zu Biogas umgewandelt. Dieses Biogas wird im MBA-Blockheizkraftwerk zu Wärme und Strom umgewandelt und dient der Energieversorgung im Entsorgungs- und Ressourcenzentrum Pohlsche Heide. Überschüssiger Strom wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
Die Rückstände aus der Vergärungsanlage werden in einem nachgeschalteten Verrottungsprozess weiter aufbereitet und können anschließend klima- und umweltunschädlich auf der Deponie abgelagert werden.
Die MBA hat eine Kapazität von rund 100.000 Tonnen pro Jahr, aufgeteilt auf zwei Produktionslinien. In einen Linie wird der Hausmüll aus den elf Städten und Gemeinden des Landkreises Minden-Lübbecke verarbeitet, in der zweiten Verarbeitungslinie werden Gewerbeabfälle aufbereitet.
Die MBA erfüllt die Vorgaben der novellierten Gewerbeabfallverordnung. Die Linie 2 wurde im Frühjahr 2019 auf die aktualisierten strengen Kriterien ertüchtigt.