Deponie

Deponie

Das hat mit einer „Müllkippe“ aber auch gar nichts mehr zu tun!
Die Deponie „Pohlsche Heide“ ist eine der modernsten ihrer Art.

Auf einer Grundfläche von 27 ha, was in etwa der Größe von 35 Fußballfeldern entspricht, können Abfälle bis zu einer maximalen Höhe von 40m sicher eingelagert werden.

Als das Entsorgungszentrum Pohlsche Heide im August 1988 den Betrieb aufnahm, wurden noch alle ankommenden Abfälle direkt deponiert. Anfangs waren dies mehr als 300.000 Tonnen pro Jahr!

Mit der Zeit wuchs jedoch das Bewusstsein, dass Abfälle, die Rohstoffe wie z.B. Metalle, Holz und Papier enthalten, viel zu wertvoll sind, um sie einfach wegzuwerfen und damit dauerhaft dem Stoffkreislauf zu entziehen.

Heute werden Bio- und Grünabfälle kompostiert, Bauschuttmassen aufbereitet, Verpackungsabfälle im „gelben Sack“ getrennt gesammelt und einem Recycling zugeführt. Die absolute Abfallmenge ist zwar nicht geringer geworden, wird aber zum größten Teil verwertet. Oft geschieht dies in den eigenen Anlagen der KAVG, z.B. dem Kompostwerk oder der Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage.

Die Abfallmengen zur Deponierung, also Beseitigung, nahmen damit spürbar ab. Trotzdem sind Deponien selbst im Zeitalter des Recyclings noch unerlässlich – Fachleute sprechen von einer so genannten Schadstoffsenke. Nicht jeder Abfall lässt sich problemlos aufbereiten oder erfüllt die qualitativen Anforderungen, um im Stoffkreislauf zu verbleiben.

Dann kommt es darauf an, dass diese Materialien sicher verwahrt werden. Ein Beispiel dafür ist Asbest. Unter besonderen Auflagen wird dieses Material bei uns angenommen und in die Deponie eingebaut. Ziel ist es, dass von diesen Abfällen keine Gefahr mehr für Mensch und Natur ausgehen kann.

Eine Deponie wird nicht irgendwo gebaut. Im Vorfeld fand ein Standortsuchverfahren statt, bei dem der optimale Platz zur Errichtung der Deponie gefunden werden sollte.

Für den Standort „Pohlsche Heide“ sprach insbesondere, dass sich im Untergrund über 100m Tongestein befinden. Ton ist ein von Natur aus sehr dichtes Material, das einen guten und sicheren Baugrund abgab. Da der Untergrund erdgeschichtlich bedingt jedoch von Rissen, Klüften und Verwerfungen durchzogen war, musste noch technisch nachgebessert werden.

Eine etwa vier Meter dicke mineralische Dichtungsschicht aus aufbereitetem Tonstein und eine darüber verlegte Kunststoffdichtung sorgen dafür, dass die Abfälle sicher abgelagert werden. Das durch Niederschlag in die Deponie eindringende Wasser wird gesammelt, abgeleitet und anschließend in unserer hochmodernen Sickerwasser-Kläranlage in Heisterholz behandelt und verschmutzt somit kein Grundwasser.

Das gilt im Übrigen auch für die Altdeponien im Landkreis, um deren Nachsorge wir uns im Auftrag des Abfallentsorgungsbetriebs des Landkreises Minden-Lübbecke (AML) kümmern.

Aus der Zeit vor 2005, als noch organikhaltiger Hausmüll deponiert werden durfte, resultiert methanhaltiges Deponiegas, das zum Schutz der Umwelt und des Klimas abgesaugt und behandelt wird. Da dieses Gas sehr energiereich ist, wird es zur Stromproduktion genutzt.