Brandschutz hatte auf der Pohlsche Heide schon immer höchste Priorität.
Um diese wichtige Aufgabenstellung professionell zu lösen, beschloss die Geschäftsführung der KAVG Anfang 2018, eine eigene Betriebsfeuerwehr auf der Pohlsche Heide ins Leben zu rufen, die zudem Bestandteil der Freiwilligen Feuerwehr Hille sein sollte.
Eine wichtige und richtige Entscheidung, denn im Herbst 2018 entstanden mehrere Brände im Entsorgungszentrum Pohlsche Heide, die den z.T. mehrtägigen Großeinsatz der Feuerwehren erforderlich machten. Vorbehandelte und unvorbehandelte Abfälle entzündeten sich in Lagern für Ersatzbrennstoffe und Gewerbeabfälle. Menschen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden, auch große Gebäudeschäden konnten aufgrund des großartigen Einsatzes hinzugerufener Feuerwehren und MitarbeiterInnen der KAVG verhindert werden. Die Ursachen für die Brände sind z.T. in der Trockenheit des Dürrejahres zu suchen, aber auch unsachgemäß entsorgte Lithium-Ionen-Akkus in den Abfällen führen inzwischen in der Abfallwirtschaft immer wieder zu Bränden.
Die ersten Schritte auf dem Weg zur Betriebsfeuerwehr:
- 15 freiwillige Mitarbeiter der KAVG absolvierten die erforderliche feuerwehrtechnische Ausbildung (sofern nicht bereits vorhanden).
- Die KAVG stellte ihren bisherigen, langjährigen Brandschutzbeauftragten Julian Sparwirth von allen anderen Aufgaben frei und ernannte ihn zum hauptamtlichen Leiter der Betriebsfeuerwehr.
- Im August 2018 schaffte die KAVG ein eigenes Löschfahrzeug mit 5.000 Litern Wasser und 500 Litern Löschschaum an.
Am 22.03.2019 war es dann soweit: mit Beurkundung durch die Gemeinde Hille erfolgte die offizielle Anerkennung als Betriebsfeuerwehr gemäß §15 BHKG Landesgesetz NRW.
Somit stellt die KAVG mbH die derzeit einzige Betriebsfeuerwehr im gesamten Kreis Minden-Lübbecke.
Die KAVG hat darüber hinaus noch weitere Maßnahmen ergriffen:
- Ein Wachdienst ist außerhalb der Betriebszeiten vor Ort, um bei entstehenden Bränden schnellstmöglich Alarm zu schlagen.
- Ein zweiter Bagger sowie Ersatz-Pumpen wurden angeschafft.
- Der Löschteich auf dem Gelände des Entsorgungszentrums wurde durch eine Ring-Dränage aufgefüllt, sodass immer ausreichend Löschwasser zur Verfügung steht.
- Die Menge an Ersatzbrennstoffen in den Lagern wird nach und nach abgebaut, um die maximale Kapazitätsmenge von 10.000 Tonnen nicht völlig auszuschöpfen.
Brände sind voraussichtlich auch in der Zukunft nicht völlig auszuschließen. Die KAVG ist aber überzeugt, mit dem Aufstellen der Betriebsfeuerwehr und der durchgeführten Maßnahmen eine Wiederholung der damaligen Großbrandereignisse verhindern zu können. Außerdem hofft die Geschäftsführung, besonders der Freiwilligen Feuerwehr Hille bei Löscheinsätzen durch ihre tatkräftige Unterstützung etwas „zurückgeben“ zu können
Das Foto zeigt Mitglieder der Löschgruppe der KAVG-Betriebsfeuerwehr vor dem firmeneigenen Löschfahrzeug.